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Handbuch Naturnaher Wasserbau | 5. Stillgewässer
5.3.6. Bepflanzung
Wenn die Berme komplett unter Wasser ist, wird sich eine spontane Vegetation kaum
oder nur sehr langsam und spärlich entwickeln. Allenfalls können sich Röhrichte am
Uferbereich festsetzen und dann in die Flachwasserbereiche vordringen.
Soden und Einzelpflanzen (z. B. Topfballen 4×8) sind für die Bepflanzung wellen-
beruhigter Bereiche gut geeignet. Hinweise zu Pflanztechnik und Kosten wurden im
vorherigen Kapitel gegeben.
Es kann im Einzelfall notwendig sein, die Pflanzen bis zum Anwachsen zusätzlich
festzulegen. Dies kann durch die Abdeckung der Pflanzberme mit einem Kokosgewe-
be erfolgen oder durch die Verankerung der einzelnen Pflanzen mit z. B. Holzkei-
len/Moniereisen/Metallstiften.
Schnelleres Anwachsen und sichereren Erfolg erzielt man mit Röhrichtmatten. Röh-
richtmatten tragen ein vollflächig kräftig entwickeltes Röhricht mit einer Vielzahl von
Rhizomen und Ausläufern. Sie verfügen über ein hohes Anpassungsvermögen und
Regenerationspotential an den neuen Standort. Hinweise zu Einbautechnik und Kos-
ten wurden im vorherigen Kapitel gegeben.
Für die Bepflanzung von submersen Bermen sind, unabhängig von der verwendeten
Technik, einige Besonderheiten zu beachten. Grundsätzlich gilt: Je beruhigter der
Wasserkörper, desto schneller und sicherer der Anwuchs und desto geringer die Ge-
fahr der Erosion der Aufschüttung.
Daneben sollten folgende Punkte für eine erfolgreiche Pflanzung berücksichtigt
werden:
•
Wassertiefe
Optimal sind Wuchstiefen bis max. –10 cm. Bei größeren Tiefen wird der An-
wuchserfolg unsicherer; Pflanztiefen über 30 cm sind zu vermeiden.
•
Optimaler Pflanzzeitpunkt
Günstig ist das Frühjahr. Die Pflanzen sind bis zum Frühsommer festgewachsen,
bilden während des Sommers Ausläufer und haben bis zum Herbst den Standort
vollständig besiedelt. Bei Pflanzungen ab Mitte /Ende August erfolgt der Anwuchs
erst im Folgejahr. Hier kann überlegt werden, ob die Pflanzmaßnahme bis zum
folgenden Frühjahr verschoben wird.
•
Lichtverhältnisse
Insbesondere die hohen Röhrichtarten (Schilf, Rohrkolben, Teichsimse) benötigen
sonnige Standorte. Dagegen können Sumpfschwertlilie und verschiedene Seggen-
Arten auch in halbschattigen Abschnitten gepflanzt werden.