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Handbuch Naturnaher Wasserbau | 5. Stillgewässer

5.3.5 Steinwalzen

Steinwalzen sind in Stabilität und Wirksamkeit mit Steinschüttungen zu vergleichen,

bieten aber eine Reihe von Vorteilen:

Für die gleiche Sicherung wird erheblich weniger Material benötigt. Steinwalzen

werden in kompakten Einheiten von 1 m oder 2 m eingebaut. Entscheidend ist dies an

schwer zugänglichen Stellen und in Bereichen, in denen ein Maschineneinsatz nicht

möglich ist.

Mit Steinwalzen lassen sich auch bei steilen Unterwasserböschungen uferschützen-

de Bermen aufbauen. Steinwalzen können zielgenau ins Wasser abgesenkt werden.

Im Bereich des Wasserspiegels lässt sich eine wasserseitige Begrenzung einer Berme

genau definieren.

Die Walzen werden in einer hochreißfesten und flexiblen Netzarmierung vorgefer-

tigt. Dadurch passen sie sich jedem Untergrund an und sind in allen erdenklichen

Konfigurationen auslegbar.

Bei Bedarf können sie wieder aufgenommen und an anderer Stelle neu verlegt wer-

den.

In wellenexponierten Bereichen werden Steinwalzen als seeseitige Begrenzung so

angeordnet, dass sie aus demWasser herausragen. Der wellenberuhigte Bereich steht

für die Entwicklung eines Röhrichts z. B. mit Röhrichtmatten zur Verfügung.

Die Abbildungen 5.3.5.1 und 5.3.5.2 zeigen, wie mit Hilfe von Wellenbrechern aus

Steinwalzen am Ufer eine wellenberuhigte Zone zur Röhrichtentwicklung geschaffen

wird:

Die bestehende Abbruchlinie wurde bei diesem Seeufer nicht angetastet. Ziel war

es, davor in einer Flachwasserzone ein schützendes Röhricht zu entwickeln.

Auf der Abbildung 5.3.5.1 ist der Wasserstand etwas erhöht. Dadurch sind nur die

Spitzen des Steinwalzensaums sichtbar und die wellenberuhigende Funktion tem-

porär eingeschränkt.

Abbildung 5.3.5.1

Abbildung 5.3.5.2